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Anna Klinck

Im Jahre 1383 wird Sophia als Tochter des Kleinkaufmanns Matthis Aue in Barmstede (heute Barmstedt) geboren. Wie zuvor ihre Geschwister, übernimmt auch Sophia schon in Kindertagen viele der geschäftlichen Tätigkeiten im elterlichen Woll- und Tuchhandel.

Dabei mahnt Vater Matthis seine Söhne und Töchter beständig zu Gewissenhaftigkeit und Fleiß. Eigenschaften, die sich ausschließlich förderlich auf seinen Geldbeutel auswirken können. Auch rühmt er seine grandiosen Handelsbeziehungen, die sich seiner Meinung zufolge über den gesamten Raum Holsteins erstrecken.

Wenig verwunderlich ist es da, dass ihm im Jahre 1402 die Kunde von dem erst kürzlich verwitweten Pinneberger Schneider Alois Bendt ans Ohr getragen wird. Schenkt man dem Reden der Leute Glauben, so sei er ein zwar etwas unansehnlicher, dennoch geschickter Handwerker nicht ohne Sinn für Mode und Geschäft. Diese Worte sind Matthis Aussage genug und stets von beruflichem Ehrgeiz gepackt, gedenkt Vater Matthis augenblicklich Bendts leerer Schlafstatt und seiner eigenen Tochter Sophia daheim. Mittels großzügiger Mitgift und Inaussichtstellung günstiger Handelskonditionen erwirkt Matthis alsbald die Vermählung seiner Tochter mit dem nicht mehr ganz jugendlichen Schneider.

Doch hatte der Händler aus Barmstede geglaubt mit dieser Heirat würde die Schneiderskunst in Pinneberg erblühen und mit ihr sein eigenes Gewerbe, so musste er gestehen sich in diesem Glauben tief getäuscht zu haben. Alois Bendt , nämlich, trägt sich mit anderen Gedanken. Irgendwo hatte er vernommen Stadtluft mache frei und bestärkt durch die junge Sophia an seiner Seite beschließt er, seine kleine Werkstatt zu versetzen um in die nahegelegene Stadt Hamburg zu ziehen.

Schon wenige Monate nach der Hochzeit erhält Alois die entgültige Genehmigung vom Hamburger Stadtrat sich als Freimeister in Hamburg niederzulassen und sein Handwerk auszuüben.

So finden Sophia und Alois Bendt in einem kleinen Fachwerkhaus in der Burgstraße nahe dem Neumarkt (heute Hopfenmarkt) eine neue Bleibe.

Sie wohnen zu ebener Erde, wobei die hinteren Räume als Wohnung dienen, Werkstatt und Verkaufsraum hingegen zur Straße liegen. Der Konkurrenzdruck und die Steuerlasten sind höher als erwartet und eine gesicherte Zukunft ist kaum gewährleistet. Wirklich ertragreiche Aufträge sind zunächst rar, dennoch arbeitet die angestellte Näherin von früh bis spät. Sophia schwingt selber oft bis tief in die Nacht Nadel und Schere und vertritt ihren Mann in der Werkstatt wann immer dieser neue Loden und Tuche beschafft.

Das kleine Geschäft etabliert sich im Laufe der Jahre und solange stets neue Aufträge zu verbuchen sind, gibt es wenig Grund zur Klage. Nur der Haushalt, das stetige Auffüllen der Vorratskammer, die kleinen Besorgungen in der Stadt und sonstige eheliche Pflichten halten einen nicht minder auf Trab als auf dem Lande. Tja, Stadtluft macht eben doch nicht frei.

 

 

 

 

 

 

 

Schneider in seiner Werkstatt, auf dem Tisch eine Gelenkschere. Miniatur aus dem Hausbuch der Mendelschen Zwölfbrüderstiftung. Nürnberg, um 1425. Stadtbibliothek Nürnberg.




 
 

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